Ein Hase saß in seinem Lager und grübelte.
»Wer furchtsam ist«, dachte er, »ist eigentlich unglücklich
dran! Nichts kann er in Frieden genießen, niemals hat er ein ungestörtes
Vergnügen, immer gibt es neue Aufregung für ihn. Ich schlafe vor Angst
schon mit offenen Augen. Das muß anders werden, sagt mir der Verstand.
Aber wie?«
So überlegte er. Dabei war er aber immerwährend auf der Hut, denn
er war nun einmal mißtrauisch und ängstlich. Ein Geräusch, ein
Schatten, ein Nichts - alles erschreckte ihn schon.
Plötzlich hörte er ein leichtes Säuseln. Sofort sprang er auf
und rannte davon. Er hetzte bis an das Ufer eines Teiches. Da sprangen die aufgescheuchten
Frösche alle ins Wasser.
»Oh«, sagte der Hase, »sie fürchten sich vor mir! Da
gibt es also Tiere, die vor mir, dem Hasen, zittern! Was bin ich für ein
Held!«
Da kann einer noch so feige sein, er findet immer einen, der ein noch größerer
Feigling ist.