Johann Anton Leisewitz

*9. Mai 1752 Hannover
+10. September 1806 Braunschweig
begraben: Braunschweig, Magni-Friedhof
Sohn eines Weinhändlers; Kindheit in Celle; Gymnasium in Hannover. Ruhiger Verlauf seines Lebens; lebt aber lange Zeit in äußerst bescheidenen Verhältnissen. Verstummt als Dichter, als bei einer 1775 ausgeschriebenen Dramenkonkurrenz sein "Julius von Tarent" Klingers "Zwillingen" unterliegt. Hypochondrische und melancholische Anlagen, die ihn bestimmen, seine literarischen Arbeiten zu verbrennen.
1781 Heirat mit Sophie Seyler (1762-1833; Tochter eines Hamburger Theaterdirektors)
Großer Erfolg seines Trauerspiels "Julius von Tarent ": gebaut nach den Regeln Lessings; Sturm-und-Drang-Elemente; Brudermord-Geschichte; Gefühl, Leidenschaft, Tatendurst als treibende Mächte; Lessing hält zunächst Goethe für den Autor.
wichtige Lebensdaten:
1770 Jura-Studium in Göttingen
1774 Advokatenexamen in Celle; Aufnahme in den "Göttinger Hain"; Advokat in Hannover
1775 nimmt mit Julius von Tarent an einem Dramenwettbewerb in Hamburg teil
1775-76 im Literatenkreis des "Braunschweiger Parnaß" (Lessing); Reise nach Berlin (Nicolai); Bemühungen um eine Geschichtsprofessur in Halle
1777 Anstellung bei einer Kreditanstalt in Braunschweig
1780 Reisen an die Höfe von Meiningen, Gotha, Weimar (Goethe, Wieland, Herder)
1781 Die Hoffnungen, nach Lessings Tod die Stelle als Wolfenbütteler Bibliothekar zu erhalten, erfüllen sich nicht
1786 Erzieher des braunschweigischen Erbprinzen
1790 Hofrat
1791 Kanonikus
1801 Geheimer Justizrat
1805 Präsident des Obersanitätskollegiums; Einsatz für eine Reform des Armenwesens
Werke: (a = Uraufführung)
Dramen
1775 Die Pfandung (Szene) / Der Besuch um Mitternacht (Szene)
1776 (1776 a Berlin) Julius von Tarent (Trauerspiel)
1776 e Selbstgespräch eines starken Geistes in der Nacht (Frgm.) / Konradin (Frgm.) / Alexander und Hephästion (Frgm.)
Tagebuch
1916-20 Tagebücher (2 Bde.)
Ausgaben
1838 Sämmtliche Schriften, hg. v. Franz Ludwig Anton Schweiger, Braunschweig
1889 Julius von Tarent und die dramatischen Fragmente, hg .v. Richard Maria Werner, Stuttgart