Das Geschenk der Feien
Zu der Wiege eines jungen Prinzen, der in der Folge einer der größten
Regenten seines Landes ward, traten zwei wohltätige Feien.
"Ich schenke diesem meinem Lieblinge", sagte die eine, "den scharfsichtigen
Blick des Adlers, dem in seinem weiten Reiche auch die kleinste Mücke nicht
entgeht."
"Das Geschenk ist schön", unterbrach sie die zweite Feie. "Der
Prinz wird ein einsichtsvoller Monarch werden. Aber der Adler besitzt nicht
allein Scharfsichtigkeit, die kleinsten Mücken zu bemerken, er besitzt
auch eine edle Verachtung, ihnen nicht nachzujagen. Und diese nehme der Prinz
von mir zum Geschenk!"
"Ich danke dir, Schwester, für diese weise Einschränkung",
versetzte die erste Feie. "Es ist wahr; viele würden weit größere
Könige gewesen sein, wenn sie sich weniger mit ihrem durchdringenden Verstande
bis zu den kleinsten Angelegenheiten hätten erniedrigen wollen."