Das Märchen

- Das Märchen ist eine kurze der Unterhaltung und Erziehung dienende Erzählung von fantastisch wunderbaren Begebenheiten, die sich in Wirklichkeit nie ereignet haben und nie ereignen konnten.
Die Handlung des Märchens ist:
biographisch (sie fuhrt von der Geburt bis zur Hochzeit: Schneewittchen, Dornroschen)
eine Reihung von Abenteuern, die mit einem guten Ausgang schlieben (Das tapfere Schneiderlein, Die Bremerstadtmusikanten)
- Ein Hauptmerkmal des Märchens ist dass das Gute immer siegt und das Bose unterliegt (Beispiele)
Das Wunder ist auch ein wichtiges Hauptmerkmal des Märchens. Das Gluck fur den guten Menschen kommt auf wunderbare Weise. (Beispiele)
Was die Gestalten anbelangt, erscheinen im Märchen naturliche Wesen, ausgesprochene Märchengestalten und Gestalten mit ubernaturlichen Kräften. (Beispiele)
Es gibt mehrere Arten von Märchen:
Kindermärchen (die Helden sind Kinder)
Tiermärchen (die handelnden Gestalten sind Tiere)
Dingmärchen (es treten leblose Dinge auf, wie Kohle, Strohhalm, Bohne u.s.w.)
Die soziale Schichtung ist im Märchen hochst einfach und meist gegensätzlich. Es gibt arme und reiche.
Der Charakter der Märchenhelden ist einfach und steht vom Anfang an fest. Dabei uberwiegt immer eine besondere Eigenschaft: Fleib, Treue, Kraft, Schlauheit u.a. (Beispiele)
Im Märchen werden weder die Zeit noch der Ort genau angegeben. Die Ortsbezeichnungen sind ganz allgemein wie Schloss, Wald, Dorf, Burg, Wiese u.s.w.
Jedes Märchen beginnt und endet mit einer formelhaften Wendung: “Es war einmal...“; “... und lebten glucklich.“
Charakteristisch fur die deutschen Märchen sind die Zahlen 3, 7 und 12. (Beispiele)
Das Märchen hat auf den Leser eine erzieherische und belehrende Wirkung. Die guten Taten werden im Leben belohnt.

Die Ballade

Dieser Text ist episch, lyrisch und dramatisch zugleich
Lyrisch ist der Text durch die Form; er ist in Versform geschrieben, besteht aus x Strofen zu je x Zeihlen; der Reim ist ... und der Rhythmus ist ... .
Episch ist der Text dadurch dass er nacherzählt werden kann
+ Einleitungssatz (siehe Inhaltsangabe).
Dramatisch ist der Text durch seinen Aufbau:
· In der Exposition erfahren wir ... (Ort, Zeit und Gestalten)
· Der Augenblick als ... ist der eigentliche Konflikt und
bringt die Handlung ins Rollen.
· Nun folgt eine stufenweise Steigerung der Handlung bis
zum Hohepunkt als ...
· Die Losung des Konflikts wird dann erreicht, als ...
· Zum Schluss erfahren wir ...
Alle diese bewiesenen Merkmale fuhren zu der Schluss-
folgerung, dass das Gedicht ... , geschrieben von ..., eine Ballade ist.

Die Erzählung

Die Erzählung ist eine schriftliche Wiedergabe einer Begebenheit.
Im Gegensatz zum Märchen oder Sage, hält sich die Erzählung an reale Geschehnisse oder Figuren. (Beispiele)
Ihr Kern ist das naturliche Erzählen dessen, was der Erzähler erlebt, erfahren oder gehort hat, wobei dem inneren Erlebnis oft ein großeres Gewicht als dem äußeren zukommt. (Beispiele)
Die Erzählung beginnt mit einer kurzen Einleitung, die Angaben uber den Ort, die Zeit und die Hauptpersonen enthält. (Beispiele)
Dann setzt das erregende Moment ein, das zur Weiterentwicklung der Handlung fuhrt. (Beispiele)
Die Handlung rollt spannend bis zum Hohepunkt. (Beispiele)
Die Entspannung der Handlung bildet die Losung.(Beispiele)
Die Losung leitet auch den Schluss ein. Dieser kann verschiedenartig sein. Er kann 1. eine Lehre; 2. ein Hinweis auf die Zukunft; 3. eine Personenbewertung enthalten. (Beispiele)

Die Fabel

Die Fabel ist eine epische Dichtung, allegorischer Art, die dem Naturwesen, vor allem der Tierwelt, Bewubtsein, Vernunft und Sprache verleiht, um menschliche Laster oder gesellschaftliche Mibstände aufzudecken und auf diese Weise einen allgemeinen Erfahrungssatz (Lehre) vorzufuhren.
Den Tieren, die die handelnden Gestalten in der Fabel sind, werden menschliche Eigenschaften zugeordnet. (Beispiele)
Die Zahl der Tiere die in der Fabel auftreten ist nicht grob und wichtig ist dass diese im Gegensatz zueinander stehen. Diese Tatsache deutet auf das Bauprinzip der Fabel, und zwar, dass es sich um eine Gegenuberstellung bestimmter Auffassungen handelt die zur Lehre der Fabel fuhren soll.
Was der Aufbau der Fabel anbelangt, kann man sagen, dass eine Einheit von Ort, Zeit und Handlung herrscht.
Das Geschehen spielt sich gewohnlich an einem einzigen Ort ab, in einer kurzen Zeitspanne, die meist fur einen kurzen Dialog reicht. (Beispiele)
Der Dialog und die Handlung der Fabel ergänzen sich gegenseitig.
Jede Fabel enthält eine Lehre. Diese kann manchmal am Ende des Textes erscheinen, kann von einer Gestalt ausgesprochen werden oder muss der Leser selbst sie finden. (Beispiele)
Der kritische Charakter der Fabel ist aus dem Handeln oder Denken der Gestalten erkennbar. Dabei kritisiert der Autor menschliche Schwächen oder gesellschaftliche Zustände. (Beispiele)
Was die Sprache der Fabel anbelangt, so ist diese ganz einfach damit der Text leicht verständlich ist und somit seinen Zweck belehrend zu wirken erreicht. Dieser einfachen Sprache entspricht auch die kurze, knappe Form des Textes.