(distributionell und funktional)
Freie
Morpheme:
1. Funktionswörter, Hilfsw., Deiktika, Bedeutung gram., ((Stellung: Synsemantica)
2.
Basismorpheme. lex. Begriff
Bedeutung, (Stellung: Autosemantica)
Gebundene
Morpheme:
1.
Wb. morph., lex. –gram. Bedeutung
Stellung: additiv: vorgestellt,
nachgestellt, diskontinuierlich
2.
gram. Morph.,
gram. Bed.
Stellung: implizit
Stamm + Stamm
Stamm + Affix
Konfix + Stamm (Bio-salat)
Konfix + Konfix (Disco-thek)
Möglichkeit, nach einem bestimmten
Wortbildungsprozess oder nach einem bestimmten Wortbildungsmuster neue,
komplexe Wortstrukturen zu bilden. Quantitative und qualitative Aspekte der
Produktivität
Bildung neuer, komplexer Wortstrukturen im Rahmen
der zu einem bestimmten Zeitpunkt gültigen Wortbildungsregeln – Abweichungen
von den zu einem bestimmten Zeitpunkt gültigen Wortbildungsregeln. (ZB.
unkaputtbar, unabsteigbar)
Je geringer die Produktivität der Regel und je
größer die Zahl und Relevanz der durchbrochenen Beschränkungen, desto
regelveränderndre ist die Bildung und desto negativer wird auch das
Akzeptabilitätsurteil ausfallen.
Wortbildungsmorphologie vs. Flexionsmorph. vs.
Syntax Semiproduktivität von Wortbildung im Allgemeinen
Wb.muster vs. Wbstyp
Begriffsbestimmung:
Unter einem Wb.modell (Fleischer) / Wb.muster (Olsen, Kühnhold, Putzer, Wellmann) ist ein morphologisch, syntaktisch und lexikalisch-semantisch bestimmtes Strukturmuster zu verstehen, nach dem semantisch kohärente Reihen gleichstrukturierter Wb.produkte mit unterschiedlichen lexikalischen Elementen gebildet werden können.
1)
Verb + -ling ® Substantiv
· Wbsbedeutung: Bezeichnung einer Person, auf die sich die im Verb ausgedrückte Tätigkeit erstreckt (Findling, Lehrling, Pfeigling...)
·
Bezeichnung einer Sache...
(Setzling, Steckling...)
·
Bez. einer Person, die die im
Verb ausgedrückte Tätigkeit ausdrückt (Bildung von Nomina agentis, in
komplementärer Distribution zu –er) ZB. Ankömmling, Eindringling, Schädling
2)
Adjektiv + -ling ® Substantiv
·
Bezeichnung einer Person nach
der Eigenschaft, die durch Adjektiv ausgedrückt wird, meistens mit pejorativer
Konnotation versehen (Feigling, Frechling...)
·
Bez. von Pflanzen oder Tieren
nach der Eigenschaft, die durch A ausgedrückt wird (Grünling, Frischling)
3)
Substantiv + -ling ® Substantiv
·
Bez. einer Person, die nach
einer besonderen Beziehung zu der durch S ausgedrückten Größe charakterisiert ist (Dichterling, Günstling,
Wüstling)
·
Bez. von Pflanzen u. Tieren
aufgrund einer durch S ausgedrückten Größe ( Pfifferling, Täubling, Stichling)
·
Bez. einer Sache nach der
Zugehörigkeit zu der durch S ausgedrückten Größe (Beinling, Fäustling, Füßling)
4)
Nummer + -ling ® Substantiv
·
Bez. einer Person aufgrund
eines durch N ausgedrückten charakteristischen Merkmals (Erstling, Zwilling,
Drilling)
C.)
Die Beschreibung eines Wb.musters soll über folgende Merkmale Angaben
erhalten:
1.
Morphologische Charakterisierung
der Uks
2.
Reihenfolge der Uks
3.
Wortartzugehörigkeit und
semantische Klasse des Wbsproduktes (bei Derivation)
4.
Morphonologische und
suprasegmentale Charakterisierung des potentiellen Wbsproduktes
5.
Charakterisierung der externen
Syntax des potentiellen Wbsproduktes
6.
Wortbildungsbedeutung
7.
Angaben zu stilistischen
Markierungen und zur textsortenspezifischen Differenzierung
1.
Sprachspezifische
Charakterisierung
Einleitung der im Deutschen belegten Wb.prozesse hinsichtlich der Produktivität in zentrale und periphere Prozesse
2.
Wortartspezifische Auffächerung
Schichimichi, Larifari
Produktivität von Wortbildung im allgemeinen, von
Wb.prozessen und von Wb.mustern / Wb.modellen,
Die WB Komponente im Sprachsystem –
sprachtheorieabhängig, Betonung einzelner Aspekte von WB Erscheinungen
DaF-Student (Deutsch als Fremdsprache – Student)
Kurzwortbildung (Uni, BRD, Bus)
·
Klammerformen ABC®AC (Bierglasdeckel – Bierdeckel)
·
Kopfformen AB®A (Uni)
·
Schwanzformen AB®B (Bus)
Suffixe und morphologische Mittel (Flexion u.
Umlaut). Abgrenzung von Derivation und Flexion ist schwierig: unterschiedliche
Funktionen in der Grammatik.
Fleischer: WB. der d. Gegenwartssprache 1985
Erben,
J.: Einführung in die d. Wortbildungslehre 1983
Wellmann,
H.: D. WB. Typen und Tendenzen in der Gegenwartssprache
1975
Olsen,
S.: WB. im Deutschen 1986
A.) Morphologisch und semantisch transparent:
jemand der x-t (Lehrer)
Morphologische Struktur evident, die Bedeutung ergibt sich kompositionell. Nach produktiven Regeln gebildete Wörter sind morphologisch und semantisch transparent.
Aber: Bildung von –er
Substantiven mit Verbstämmen systematisch beschränkt (Freuer, Schmerzer, Gefaller, usw.)
B.) Morph. transparent, semantisch nicht transparent:
Füller, Fehler, Spanner (ihre kompositionelle Bedeutung ist abgedriftet)
C.) Weder morphologisch, noch semantisch transparent:
Hammer,
Teller, Eimer, Kater (-er als Pseudosuffix)
blau –
bläulich – blaues
Suffigierung: Suffixe und morphologische Mittel (Flexion u. Umlaut)
Abgrenzung von Derivation und Felxion ist schwierig:
unterschiedliche Funktionen in der Grammatik.
Eigenschaften der Wörter beziehen sich sowohl auf
morph. einfache wie auf morph. komplexe Wörter.
Ausbau des Wortinventars einer Sprache, Bildung
neuer Wörter
Synchrone
Fragestellung: Wie entstehen neue Wörter?
Es gilt, die Struktur und Organisation des
Sprachsystems zu erforschen, das der
Bildung neuer Wörter zugrunde liegt
A.)
Ausdruckserweiterung durch Kombination von
1.
Wörtern (freien Morphemen) ® Komposita (Bildungsweg)
2.
freien und gebundenen
Morphemen:
·
Präfixbildung (Umweg)
·
Suffixbildung (sandig)
3.
Wortgruppen ® Zusammenbildung (Langzeitwirkung)
B.) Ausdruckskürzung ® Abkürzungen, Kurzwörter (GmbH)
C.) Umsetzung in eine andere Wortart
® Konversion (Lesen-s, Lesen)
1)
Additive Prozesse
2)
Modifizierende Prozesse
3)
Reduplikative Pr.
4)
Formbewahrende Pr.
5)
Subtraktive Pr.
6)
Subtraktiv-additive Pr.
7)
Additiv-subtraktive Pr.
= komplexe Wörter weisen:
WB ↔ Lexikon
WB ↔ Syntax
WB ↔ Morphologie
Verschiedene Annahmen:
·
WB ist in der syntaktischen
Komponente:
1. Transformationalistische Hypothese
2. Wortsyntax (X-bar Syntax, Head, Perkolation)
·
WB im Lexikon: Lexikalistische
Hypothese (im Lexikon wortspezifische Regeln)
·
WB weder im Lexikon noch im
Syntax, WB an der Schnittstelle von Phonologie, Flexionsmorphologie, Syntax,
Semantik und Pragmatik.
·
WB in Brückenfunktion zwischen
Lexikon und Syntax
analytisch - flektierend