Eines Tages hatte der Fuchs den Storch zum Mittagessen eingeladen. Es gab nur
eine Suppe, die der Fuchs seinem Gast auf einem Teller vorsetzte. Von dem flachen
Teller aber konnte der Storch mit seinem langen Schnabel nichts aufnehmen. Der
listige Fuchs indessen schlappte alles in einem Augenblick weg.
Der Storch sann auf Rache. Nach einiger Zeit lud er seinerseits den Fuchs zum
Essen ein. Der immer hungrige Fuchs sagte freudig zu. Gierig stellte er sich
zur abgemachten Stunde ein. Lieblich stieg ihm der Duft des Bratens in die Nase.
Der Storch hatte das Fleisch aber in kleine Stücke geschnitten und brachte
es auf den Tisch in einem Gefäß mit langem Halse und enger Öffnung.
Er selbst konnte mit seinem Schnabel leicht hineinlangen. Aber die Schnauze
des Fuchses paßte nicht hinein. Er mußte hungrig wieder abziehen.
Beschämt, mit eingezogenem Schwanz und hängenden Ohren schlich er
nach Hause.
Wer betrügt, muß sich auf Strafe gefaßt machen